Bei sogenannten Kreidezähnen handelt es sich um eine „Molaren-Inzisiven-Hypomineralisation“ (MIH), eine entwicklungsbedingte Erkrankung der Zahnhartsubstanz. Der Gehalt an Kalzium und Phosphat im Zahnschmelz ist bei einigen der ersten bleibenden Zähne zu niedrig. Diese Hypomineralisation lässt die Zähne bei Kindern fleckig, weich und porös werden und sprichwörtlich wie Kreide bröckeln. Daher auch der populäre Name für die betroffenen Zähne: Kreidezähne.
Achtung, nicht verwechseln:
Fluorose: weiße Flecken auf Kinderzähnen
Zu viel Fluorid kann weiße Flecken auf den bleibenden Zähnen verursachen. Dabei handelt es sich nicht um Kreidezähne, sondern um eine sogenannte Fluorose. Eine Fluorose kann auftreten, wenn Kinder bis zu einem Alter von sechs Jahren ständig mehr als das Doppelte der empfohlenen Zufuhr an Fluorid aufnehmen. Die Flecken bleiben zeitlebens bestehen. Der Zahnschmelz ist bei der milden Fluorose aber intakt. Nur bei stärkerer Überdosierung kann es auch zu braunen Zahnverfärbungen kommen.
Bei der Molaren-Inzisiven-Hypomineralisation (MIH) kommt es bereits vor dem Durchbruch der betroffenen Zähne in die Mundhöhle zu gelblich-bräunlichen bzw. weißlich-cremefarbenen Flecken auf einem oder mehreren ersten bleibenden Backenzähnen (Molaren)
Die bleibenden Schneidezähne (Inzisiven) sind seltener und meist weniger stark betroffen. Da sich diese Schmelzbildungsstörung primär bei Molaren und Inzisiven zeigt, hat das Krankheitsbild den Namen Molaren-Inzisiven-Hypomineralisation, abgekürzt MIH, erhalten. Deutschlandweit leiden etwa 10% der Grundschulkinder an dieser Erkrankung.
Neben der Farbveränderung haben die betroffenen Zähne eine schlechtere Schmelzqualität als gesunde Zähne: Der Schmelz ist weicher und poröser, was häufig zu einem Abplatzen der betroffenen Areale bereits während oder kurz nach ihrem Durchtritt in die Mundhöhle führt. MIH-Zähne sind oftmals stark temperatur- und berührungsempfindlich, was alltägliche Aktivitäten, wie z.B. das Zähneputzen oder Essen und Trinken heißer oder kalter Nahrungsmittel und Getränke schmerzhaft machen kann. Beides führt dazu, dass MIH-Zähne deutlich kariesanfälliger sind als gesunde Zähne und meist schon frühzeitig zahnärztlich behandelt werden müssen.
Zur Diagnose genügt allein der Blick des Zahnarztes in den Mund des Kindes. Bei einer schweren MIH-Form ist eine Diagnosestellung schon während des Zahndurchbruchs des ersten Molaren, also bereits im Alter von etwa 6 Jahren sinnvoll, um durch frühzeitige Therapie Folgeschäden der MIH so gering wie möglich zu halten. Das günstigste Untersuchungsalter zur MIH-Diagnostik beträgt 8 Jahre, da dann i.d.R. alle Molaren und Inzisiven vollständig in der Mundhöhle sichtbar sind.
Bei einer milden Ausprägung der MIH (ohne Zahnhartsubstanzverlust) wird der Zahnarzt den betroffenen Zahn ähnlich wie einen gesunden behandeln und ihn ggf. mit einer Fissurenversiegelung versorgen. Zusätzlich sollte er bei regelmäßigen Kontrollen im Abstand von etwa 3 -6 Monaten einen hochkonzentrierten Fluoridlack auftragen. Beides sind Maßnahmen, die der Kariesprophylaxe dienen.
Ist es bereits zu einem Verlust von Zahnhartsubstanz gekommen, wird der Zahnarzt, abhängig vom Durchbruchzustand des Zahnes und dem Schweregrad des Defektes, eine Füllung aus einem zunächst temporären (z.B. Glasionomerzement) oder direkt definitiven Füllungsmaterial (Komposit) bzw. eine Teil- oder Vollüberkronung (z.B. konfektionierte Stahlkrone, individuell laborgefertigte Krone) des Zahnes empfehlen. Amalgam ist zur Versorgung von MIH-Zähnen nicht geeignet. In sehr schweren MIH-Fällen kann nach Absprache mit einem Kieferorthopäden auch die Entfernung des betroffenen Zahnes mit anschließendem kieferorthopädischen Lückenschluss sinnvoll sein.
Bei sogenannten Kreidezähnen handelt es sich um eine „Molaren-Inzisiven-Hypomineralisation“ (MIH), eine entwicklungsbedingte Erkrankung der Zahnhartsubstanz. Der Gehalt an Kalzium und Phosphat im Zahnschmelz ist bei einigen der ersten bleibenden Zähne zu niedrig. Diese Hypomineralisation lässt die Zähne bei Kindern fleckig, weich und porös werden und sprichwörtlich wie Kreide bröckeln. Daher auch der populäre Name für die betroffenen Zähne: Kreidezähne.
Achtung, nicht verwechseln:
Fluorose: weiße Flecken auf Kinderzähnen
Zu viel Fluorid kann weiße Flecken auf den bleibenden Zähnen verursachen. Dabei handelt es sich nicht um Kreidezähne, sondern um eine sogenannte Fluorose. Eine Fluorose kann auftreten, wenn Kinder bis zu einem Alter von sechs Jahren ständig mehr als das Doppelte der empfohlenen Zufuhr an Fluorid aufnehmen. Die Flecken bleiben zeitlebens bestehen. Der Zahnschmelz ist bei der milden Fluorose aber intakt. Nur bei stärkerer Überdosierung kann es auch zu braunen Zahnverfärbungen kommen.
Bei der Molaren-Inzisiven-Hypomineralisation (MIH) kommt es bereits vor dem Durchbruch der betroffenen Zähne in die Mundhöhle zu gelblich-bräunlichen bzw. weißlich-cremefarbenen Flecken auf einem oder mehreren ersten bleibenden Backenzähnen (Molaren)
Die bleibenden Schneidezähne (Inzisiven) sind seltener und meist weniger stark betroffen. Da sich diese Schmelzbildungsstörung primär bei Molaren und Inzisiven zeigt, hat das Krankheitsbild den Namen Molaren-Inzisiven-Hypomineralisation, abgekürzt MIH, erhalten. Deutschlandweit leiden etwa 10% der Grundschulkinder an dieser Erkrankung.
Neben der Farbveränderung haben die betroffenen Zähne eine schlechtere Schmelzqualität als gesunde Zähne: Der Schmelz ist weicher und poröser, was häufig zu einem Abplatzen der betroffenen Areale bereits während oder kurz nach ihrem Durchtritt in die Mundhöhle führt. MIH-Zähne sind oftmals stark temperatur- und berührungsempfindlich, was alltägliche Aktivitäten, wie z.B. das Zähneputzen oder Essen und Trinken heißer oder kalter Nahrungsmittel und Getränke schmerzhaft machen kann. Beides führt dazu, dass MIH-Zähne deutlich kariesanfälliger sind als gesunde Zähne und meist schon frühzeitig zahnärztlich behandelt werden müssen.
Zur Diagnose genügt allein der Blick des Zahnarztes in den Mund des Kindes. Bei einer schweren MIH-Form ist eine Diagnosestellung schon während des Zahndurchbruchs des ersten Molaren, also bereits im Alter von etwa 6 Jahren sinnvoll, um durch frühzeitige Therapie Folgeschäden der MIH so gering wie möglich zu halten. Das günstigste Untersuchungsalter zur MIH-Diagnostik beträgt 8 Jahre, da dann i.d.R. alle Molaren und Inzisiven vollständig in der Mundhöhle sichtbar sind.
Bei einer milden Ausprägung der MIH (ohne Zahnhartsubstanzverlust) wird der Zahnarzt den betroffenen Zahn ähnlich wie einen gesunden behandeln und ihn ggf. mit einer Fissurenversiegelung versorgen. Zusätzlich sollte er bei regelmäßigen Kontrollen im Abstand von etwa 3 -6 Monaten einen hochkonzentrierten Fluoridlack auftragen. Beides sind Maßnahmen, die der Kariesprophylaxe dienen.
Ist es bereits zu einem Verlust von Zahnhartsubstanz gekommen, wird der Zahnarzt, abhängig vom Durchbruchzustand des Zahnes und dem Schweregrad des Defektes, eine Füllung aus einem zunächst temporären (z.B. Glasionomerzement) oder direkt definitiven Füllungsmaterial (Komposit) bzw. eine Teil- oder Vollüberkronung (z.B. konfektionierte Stahlkrone, individuell laborgefertigte Krone) des Zahnes empfehlen. Amalgam ist zur Versorgung von MIH-Zähnen nicht geeignet. In sehr schweren MIH-Fällen kann nach Absprache mit einem Kieferorthopäden auch die Entfernung des betroffenen Zahnes mit anschließendem kieferorthopädischen Lückenschluss sinnvoll sein.
Dr. M. Hundertmark & D. Moinzadeh
Neusser Straße 455
50733 Köln
Top ↑
Top ↑