Fluorid und Hydroxylapatit sind entscheidend für die Zahngesundheit. Erfahren Sie, wie sie Karies vorbeugen und Zähne schützen.
Fluorid ist ein bewährtes Mineral, das seit den 1950er‑Jahren in Zahnpasta eingesetzt wird. Es unterstützt die Remineralisierung des Zahnschmelzes, indem es Fluorapatit bildet – ein widerstandsfähigeres Mineral, das Säureangriffen besser standhält. Zudem wirkt Fluorid antimikrobiell und mindert die Säurebildung der Plaquebakterien.
Vorteile:
Umfangreich klinisch belegt und zahnärztlich empfohlen.
Kostengünstig und weltweit leicht verfügbar.
Speziell wirksam bei Kindern zur Stärkung sich entwickelnder Zähne.
Nachteile:
Bei Verschlucken in größeren Mengen (z. B. bei Kleinkindern) kann es zu Zahnfluorose kommen – weiße oder sogar bräunliche Flecken auf den Zähnen.
In sehr hohen Mengen kann es gesundheitliche Risiken bergen, weshalb Dosierung und Aufklärung wichtig sind.
© Rebecca von Kalinowsky / Fluorid
Hydroxylapatit ist das natürliche Mineral, aus dem unser Zahnschmelz besteht. In Zahnpastaprodukte in Nano- oder Mikropartikelgröße eingebracht, dringt es in mikroskopische Defekte ein, glättet den Schmelz und rematerialisiert ihn. Zudem wirkt es antibakteriell und reduziert Zahnempfindlichkeit .
Vorteile:
Biokompatibel, ungiftig und sogar beim Verschlucken unbedenklich .
Schmerzlindernd bei sensiblen Zähnen durch Verschluss der Dentinkanälchen .
Natürliches Weiß durch glattere Zahnoberfläche.
Nachteile:
Weniger Studien als zu Fluorid – obwohl aktuelle Forschung vielversprechend ist.
Teurer und seltener im Handel, meist in Premium- oder Spezialprodukten erhältlich .
© Rebecca von Kalinowsky / Hydroxylapatit
Studien zeigen, dass Hydroxylapatit-Zahnpasta bei der Remineralisierung des Zahnschmelzes genauso wirksam ist wie fluoridhaltige Zahnpasta. So belegte eine 18‑Monats-Studie mit 189 Erwachsenen, dass rund 89 % der Anwender, die HAp- statt Fluorid-Zahnpasta verwendeten, keine Karieszunahme zeigten – ein Ergebnis, das nahezu identisch mit dem der Fluorid-Gruppe war.
Bei empfindlichen Zähnen wirkt Hydroxylapatit häufig besser als Fluorid, da es die Dentinkanälchen physikalisch verschließt und so eine schnellere Linderung ermöglicht.
Zudem kann Hydroxylapatit das natürliche Zahnweiß optisch verbessern, da es die Zahnoberfläche glättet und dadurch das Licht gleichmäßiger reflektiert.
Fluorid:
Sicher bei richtiger Dosierung, aber erhöhtes Risiko für Fluorose bei Kindern.
Verschlucktes Fluorid kann bei Überdosierung toxisch wirken.
Dosierung für Kinder: Reiskorngröße bis Zahnputzalter 3, danach erbsengroß .
Hydroxylapatit:
Hohe Sicherheit – auch bei Verschlucken unbedenklich.
EU-Kommission erlaubt bis zu 10 % HAp in Zahnpasten.
Besonders geeignet für Kinder, Schwangere, Menschen mit Fluoridempfindlichkeit.
Patiententipps:
Regelmäßig zweimal täglich putzen, ca. 2 Minuten pro Mal.
Kinderzahnpasta beachten und kleinere Mengen verwenden.
Nicht sofort ausspülen, um die Wirkstoffe länger wirken zu lassen.
Zahnärztliche Beratung ist sinnvoll, insbesondere bei Wechsel oder besonderen Bedürfnissen.
Fluoridhaltige Zahnpasten gelten seit Jahrzehnten als wissenschaftlich bewährte Mittel zur Vorbeugung von Karies. Sie stärken den Zahnschmelz und hemmen das Wachstum kariesverursachender Bakterien. Auch Zahnpasten mit Hydroxylapatit zeigen in Studien kariespräventive Effekte, vor allem durch die Remineralisierung des Zahnschmelzes und die Bildung einer schützenden Schicht.
Bei schmerzempfindlichen Zähnen zeigen Hydroxylapatit-Zahnpasten häufig einen größeren Nutzen, da sie die freiliegenden Dentinkanälchen physikalisch verschließen können. Dies kann zu einer sofortigen Linderung führen. Fluorid-Zahnpasten mit Kaliumnitrat oder Strontium können ebenfalls helfen, wirken aber meist langsamer.
Beide Zahnpastentypen gelten bei sachgemäßer Anwendung als sicher. Bei Fluorid besteht allerdings bei übermäßiger Aufnahme ein Risiko für Dentalfluorose, insbesondere bei Kindern. Hydroxylapatit ist auch bei Verschlucken unbedenklich, was vor allem für Kinder und schwangere Frauen von Vorteil ist.
Fluorid-Zahnpasten sind günstig und in nahezu jedem Supermarkt erhältlich. Zahnpasten mit Hydroxylapatit sind häufig teurer und vor allem in Apotheken oder Online-Shops zu finden. Inzwischen gibt es jedoch auch preisgünstigere Alternativen.
Fluoridhaltige Zahnpasten eignen sich hervorragend für die allgemeine tägliche Zahnpflege bei Erwachsenen und Kindern (mit angepasstem Fluoridgehalt). Hydroxylapatit-Zahnpasten sind besonders sinnvoll für Menschen mit empfindlichen Zähnen, für Kinder, für Personen mit Fluoridunverträglichkeit oder für Schwangere, die eine besonders schonende Alternative bevorzugen.
Beide Zahnpastentypen bieten effektiven Schutz vor Karies. Die Wahl hängt von den individuellen Bedürfnissen ab: Wer maximale wissenschaftliche Absicherung und ein günstiges Produkt möchte, greift zu Fluorid. Wer eine sanfte, biologisch inspirierte Alternative sucht – etwa bei Sensibilität oder Fluoridbedenken – kann mit Hydroxylapatit eine gute Wahl treffen.
Quellen:
Kariesprävention – Wirksamkeit von Fluorid und Hydroxylapatit:
Enax J, Epple M. Synthetic hydroxyapatite as a biomimetic oral care agent. Oral Health Prev Dent. 2018;16(1):7–19.
https://doi.org/10.3290/j.ohpd.a39820
Schlagenhauf U et al. Impact of a non-fluoridated microcrystalline hydroxyapatite dentifrice on enamel caries progression in highly caries-susceptible orthodontic patients. J Investig Clin Dent. 2019;10(2):e12399.
https://doi.org/10.1111/jicd.12399
Zahnsensibilität – Wirkung auf Dentinkanälchen:
Kensche A et al. Efficacy of a hydroxyapatite-containing toothpaste without fluoride on the remineralization of initial carious lesions. Sci Rep. 2021;11(1):768.
https://www.nature.com/articles/s41598-020-80395-4
Sicherheit von Fluorid vs. Hydroxylapatit:
WHO – World Health Organization: Fluoride and Oral Health (2016)
https://www.who.int/publications/i/item/9789241549931
Epple M et al. The Effect of Synthetic Hydroxyapatite on Dental Enamel: A Review. Materials (Basel). 2021;14(17):4839.
https://doi.org/10.3390/ma14174839
Die Qual der Wahl: Fluorid oder Hydroxylapatit
Fluorid ist ein bewährtes Mineral, das seit den 1950er‑Jahren in Zahnpasta eingesetzt wird. Es unterstützt die Remineralisierung des Zahnschmelzes, indem es Fluorapatit bildet – ein widerstandsfähigeres Mineral, das Säureangriffen besser standhält. Zudem wirkt Fluorid antimikrobiell und mindert die Säurebildung der Plaquebakterien.
Vorteile:
Umfangreich klinisch belegt und zahnärztlich empfohlen.
Kostengünstig und weltweit leicht verfügbar.
Speziell wirksam bei Kindern zur Stärkung sich entwickelnder Zähne.
Nachteile:
Bei Verschlucken in größeren Mengen (z. B. bei Kleinkindern) kann es zu Zahnfluorose kommen – weiße oder sogar bräunliche Flecken auf den Zähnen.
In sehr hohen Mengen kann es gesundheitliche Risiken bergen, weshalb Dosierung und Aufklärung wichtig sind.
© Rebecca von Kalinowsky / Fluorid
Hydroxylapatit ist das natürliche Mineral, aus dem unser Zahnschmelz besteht. In Zahnpastaprodukte in Nano- oder Mikropartikelgröße eingebracht, dringt es in mikroskopische Defekte ein, glättet den Schmelz und rematerialisiert ihn. Zudem wirkt es antibakteriell und reduziert Zahnempfindlichkeit .
Vorteile:
Biokompatibel, ungiftig und sogar beim Verschlucken unbedenklich .
Schmerzlindernd bei sensiblen Zähnen durch Verschluss der Dentinkanälchen .
Natürliches Weiß durch glattere Zahnoberfläche.
Nachteile:
Weniger Studien als zu Fluorid – obwohl aktuelle Forschung vielversprechend ist.
Teurer und seltener im Handel, meist in Premium- oder Spezialprodukten erhältlich .
© Rebecca von Kalinowsky / Hydroxylapatit
Studien zeigen, dass Hydroxylapatit-Zahnpasta bei der Remineralisierung des Zahnschmelzes genauso wirksam ist wie fluoridhaltige Zahnpasta. So belegte eine 18‑Monats-Studie mit 189 Erwachsenen, dass rund 89 % der Anwender, die HAp- statt Fluorid-Zahnpasta verwendeten, keine Karieszunahme zeigten – ein Ergebnis, das nahezu identisch mit dem der Fluorid-Gruppe war.
Bei empfindlichen Zähnen wirkt Hydroxylapatit häufig besser als Fluorid, da es die Dentinkanälchen physikalisch verschließt und so eine schnellere Linderung ermöglicht.
Zudem kann Hydroxylapatit das natürliche Zahnweiß optisch verbessern, da es die Zahnoberfläche glättet und dadurch das Licht gleichmäßiger reflektiert.
Fluorid:
Sicher bei richtiger Dosierung, aber erhöhtes Risiko für Fluorose bei Kindern.
Verschlucktes Fluorid kann bei Überdosierung toxisch wirken.
Dosierung für Kinder: Reiskorngröße bis Zahnputzalter 3, danach erbsengroß .
Hydroxylapatit:
Hohe Sicherheit – auch bei Verschlucken unbedenklich.
EU-Kommission erlaubt bis zu 10 % HAp in Zahnpasten.
Besonders geeignet für Kinder, Schwangere, Menschen mit Fluoridempfindlichkeit.
Patiententipps:
Regelmäßig zweimal täglich putzen, ca. 2 Minuten pro Mal.
Kinderzahnpasta beachten und kleinere Mengen verwenden.
Nicht sofort ausspülen, um die Wirkstoffe länger wirken zu lassen.
Zahnärztliche Beratung ist sinnvoll, insbesondere bei Wechsel oder besonderen Bedürfnissen.
Fluoridhaltige Zahnpasten gelten seit Jahrzehnten als wissenschaftlich bewährte Mittel zur Vorbeugung von Karies. Sie stärken den Zahnschmelz und hemmen das Wachstum kariesverursachender Bakterien. Auch Zahnpasten mit Hydroxylapatit zeigen in Studien kariespräventive Effekte, vor allem durch die Remineralisierung des Zahnschmelzes und die Bildung einer schützenden Schicht.
Bei schmerzempfindlichen Zähnen zeigen Hydroxylapatit-Zahnpasten häufig einen größeren Nutzen, da sie die freiliegenden Dentinkanälchen physikalisch verschließen können. Dies kann zu einer sofortigen Linderung führen. Fluorid-Zahnpasten mit Kaliumnitrat oder Strontium können ebenfalls helfen, wirken aber meist langsamer.
Beide Zahnpastentypen gelten bei sachgemäßer Anwendung als sicher. Bei Fluorid besteht allerdings bei übermäßiger Aufnahme ein Risiko für Dentalfluorose, insbesondere bei Kindern. Hydroxylapatit ist auch bei Verschlucken unbedenklich, was vor allem für Kinder und schwangere Frauen von Vorteil ist.
Fluorid-Zahnpasten sind günstig und in nahezu jedem Supermarkt erhältlich. Zahnpasten mit Hydroxylapatit sind häufig teurer und vor allem in Apotheken oder Online-Shops zu finden. Inzwischen gibt es jedoch auch preisgünstigere Alternativen.
Fluoridhaltige Zahnpasten eignen sich hervorragend für die allgemeine tägliche Zahnpflege bei Erwachsenen und Kindern (mit angepasstem Fluoridgehalt). Hydroxylapatit-Zahnpasten sind besonders sinnvoll für Menschen mit empfindlichen Zähnen, für Kinder, für Personen mit Fluoridunverträglichkeit oder für Schwangere, die eine besonders schonende Alternative bevorzugen.
Beide Zahnpastentypen bieten effektiven Schutz vor Karies. Die Wahl hängt von den individuellen Bedürfnissen ab: Wer maximale wissenschaftliche Absicherung und ein günstiges Produkt möchte, greift zu Fluorid. Wer eine sanfte, biologisch inspirierte Alternative sucht – etwa bei Sensibilität oder Fluoridbedenken – kann mit Hydroxylapatit eine gute Wahl treffen.
Quellen:
Kariesprävention – Wirksamkeit von Fluorid und Hydroxylapatit:
Enax J, Epple M. Synthetic hydroxyapatite as a biomimetic oral care agent. Oral Health Prev Dent. 2018;16(1):7–19.
https://doi.org/10.3290/j.ohpd.a39820
Schlagenhauf U et al. Impact of a non-fluoridated microcrystalline hydroxyapatite dentifrice on enamel caries progression in highly caries-susceptible orthodontic patients. J Investig Clin Dent. 2019;10(2):e12399.
https://doi.org/10.1111/jicd.12399
Zahnsensibilität – Wirkung auf Dentinkanälchen:
Kensche A et al. Efficacy of a hydroxyapatite-containing toothpaste without fluoride on the remineralization of initial carious lesions. Sci Rep. 2021;11(1):768.
https://www.nature.com/articles/s41598-020-80395-4
Sicherheit von Fluorid vs. Hydroxylapatit:
WHO – World Health Organization: Fluoride and Oral Health (2016)
https://www.who.int/publications/i/item/9789241549931
Epple M et al. The Effect of Synthetic Hydroxyapatite on Dental Enamel: A Review. Materials (Basel). 2021;14(17):4839.
https://doi.org/10.3390/ma14174839
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